Wie Sie kündigungswillige Mitarbeiter halten
Steigende Fluktuationsraten, Fachkräftemangel und der Kampf um qualifizierte Köpfe – vor diesem Hintergrund machen heute 76 % der Personalverantwortlichen in Deutschland einem Mitarbeiter, der kündigt, ein Gegenangebot.
Bei einer Umfrage des Personaldienstleisters OfficeTeam gaben zwei Drittel der 200 befragten HR-Manager an, dies mittlerweile deutlich öfter zu tun als noch 2008. Um kündigungswillige Mitarbeiter zu halten, bieten Arbeitgeber in der Regel folgendes an:
- Ein höheres Gehalt (56 %)
- Mehr Flexibilität wie z.B. Gleitzeit oder Home Office (46%)
- Mehr Verantwortung (36 %)
- Höhere Boni (28 %)
Doch die Gründe für eine Kündigung sind laut Umfrage meist anders gelagert: 1. unausgeglichene Work-Life-Balance (45 %), 2. zu hohe Arbeitsbelastung und 3. Stress (38 %) sowie mangelnde Anerkennung oder zu wenig Gehalt (33%).
Nur individuelle Gegenangebote sind wirksam
So können Gegenangebote kaum ihr Ziel erreichen, wenn sie nicht auf die Ursache der Kündigung eingehen. Die Umfrage ermittelte, dass nicht einmal jeder Vierte das Gegenangebot annimmt.
Um wechselwillige Mitarbeiter zu halten, empfiehlt es sich, nach dem Beweggrund für die Kündigung zu fragen und das Gegenangebot individuell darauf auszurichten. So kann die Ursache beseitigt werden, und nur dann haben Mitarbeiter das Gefühl, dass ein Arbeitgeber sich wirklich um sie bemüht.
Eine gute Alternative ist es, in Mitarbeitergesprächen regelmäßig die Arbeitszufriedenheit anzusprechen. So können Vorgesetzte die nachlassende Loyalität oder Wechselwünsche ihrer Mitarbeiter rechtzeitig erkennen und gegensteuern. Erfahrungsgemäß ist dies menschlich befriedigender für beide Seiten und nicht zuletzt auch billiger für das Unternehmen.